Wissenschaft und Kreislaufwirtschaft schließen die Lücken

Während Biogasenergie aus Biomüll oft an Menge und Reinheit kränkeln, ist es dem Frauenhofer Institut nun gelungen, Klärschlamm zu biogenem Rohöl und schließlich Benzin, Diesel und Kerosin zu verarbeiten.

Die Entsorgungsrichtlinien und die vergleichsweise einfache Vorbehandlung ermöglichen es, ein relativ reines Ausgangsprodukt zur Verfügung zu stellen, für das es bisher wenige ideale Lösungen gab. So wurde die landwirtschaftliche Nutzung von Klärschlamm aus Gesundheitsschutzgründen zunehmend eingeschränkt – ein vollständiger Ausstieg ist bereits in Planung. Die Klärschlämme waren zunehmend durch Medikamente, Schwermetalle und andere Gefahrstoffe belastet. Eine reine Deponierung wurde bereits 2015 abgeschafft. Die wohlklingende Vererdung von Klärschlämmen, diente lediglich der Entwässerung für die gängigste Vorgehensweise - eine thermische Entsorgung in Mono- und Mitverbrennungsanlagen.

Im aktuellen EU-Forschungsprojekt konnten aus 500 Tonnen Klärschlamm 50tsd Liter Öl umgesetzt werden, woraus sich 40tsd Liter Kraftstoff gewinnen ließen. Der neue Kraftstoff lies sich in konventionellen Raffinerien verarbeiten – auch die Fahrzeuge erforderten keinerlei Umbaumaßnahmen oder Einschränkungen und selbst die Mischung mit herkömmlichen Kraftstoffen zeigte keine Einbußen derselben.

Die durch moderne Bebauung kränkelnde Branche dieser Klärschlammabsaugung und -Abfuhr sieht sich somit einer neuen Bedeutung und Herausforderung gegenüber.

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